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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 - S. 4

1911 - Leipzig : Freytag
J. Für die Y. Klasse. A. Allgemeine Erdkunde. Bern. Abschn. 1—4 ist mit Bezugnahme auf den bereits aus den Vorklassen be- kannten Stoff nur wiederholend durchzunehmen. 1. Sonnenstand. Himmelsrichtungen. Beobachte den Stand der Sonne, wenn du mittags um 12 Uhr aus dem Schulgebäude trittst! Du siehst sie jedesmal in derselben Richtung. Diese Richtung nennen wir Süden oder Mittag. Sie steht aber nicht immer in derselben Höhe, das siehst du am Schatten besser als an der Sonne. Beobachte den Schatten der Gebäude, die Länge deines eigenen Schattens! Stecke einen Stab senkrecht in die Erde und beobachte seinen Schatten! Der Schatten ist nicht immer gleich lang. Er ist länger, wenn die Sonne niedrig steht. Die Sonne steht im Sommer am höchsten, dann sind ihre Schatten am » kürzesten. Sie scheint also im Sommer auf einen größeren Teil der Erde und er- wärmt demnach auch eine größere Fläche. Wenn die Sonne hoch steht, verteilen sich ihre Strahlen anders, als wenn sie niedrig steht. Im Winter steigt die Sonne mittags nicht so hoch wie im Sommer. Sie wärmt dann weniger, erstens weil größere Flächen im Schatten liegen, und zweitens weil die Strahlen s:ch auf einen weiteren Raum verteilen müssen. Beobachte den täglichen Lauf der Sonne! Richte den Blick nach Süden und zeige den Tayeslauf der Sonne! Sie beschreibt bei uns jeden Tag einen flachen Bogen von links (Morgen, Sonnenaufgang oder Osten) über Süden nach rechts (Abend, Sonnenuntergang oder Westen) und beginnt am nächsten Tage ihren Kreislauf von neuem. Vergleiche die Erwärmung der Erde durch die Sonne zu den verschiedenen Tageszeiten! Zu welcher Tageszeit wärmt die Sonne am meisten und weshalb? Die Gegend, wohin mittags dein Schatten fällt, heißt Mitternacht (weshalb?) oder Norden; dort erblicken wir die Sonne niemals. Zeige die vier Richtungen des Sonnenstandes auf dem Schulhofe! Zeige sie im Schulzimmer! Wir nennen diese vier Richtungen Himmelsrichtungen oder Weltgegenden und bezeichnen sie mit ihren Anfangsbuchstaben N., 0., S., W. Die zwischen den vier Haupthimmelsrichtungen hegenden Weltgegenden bezeichnen wir als Nordost, (No.), Südost (So.), Südwest (Sw.) und Nordwest (Nw.). (Vgl. Bild 23.) Ein Instrument, auf dem man die Himmelsrichtungen ablesen kann, heißt Kompaß. Wann fällt dein Schatten nach No. ? Wann steht die Sonne im W. ? Wo steht die Sonne und in welche Richtung fällt dein Schatten um 3 Uhr nachmittags?

2. Teil 1 - S. 8

1911 - Leipzig : Freytag
8 Wieviel Längengrade bist du von Berlin entfernt? Um wieviel Minuten steht also die Sonne bei dir früher oder später im Mittag als in Berlin? Wie weit bist du in gerader Richtung vom Äquator, vom Nordpol, vom Südpol entfernt ? Suche auf dem Olobus die Stelle, gerade uns gegenüber, wo unsere Gegenfüßler (Anti- poden) wohnen! In der Nähe welches Erdteiles mußt du sie suchen? In welcher Himmelsrichtung steht für sie die Sonne, wenn sie mittags 12 Uhr haben? Aus dem Zeitunterschiede zweier Orte kann man die geographische Länge feststellen. 8. Klimazonen. Ein Teil der von der Sonne zur Erde strahlenden Wärme wird durch die Luft aufgenommen; da bei schräger Bestrahlung eine größere Luftschicht durch- a drangen wird, kann die Sonne bei niedrigem Stande am Mittag ^ie Erde nur schwach erwärmen. (Fig. 1.) Die auf die Erde gelangende Wärmemenge hängt in erster Linie von dem Neigungswinkel der / b Sonnenstrahlen beziehungsweise von dem Winkel ab, unter dem ein Ort zum Äquator geneigt liegt, d. i. von seiner Breitenlage; deshalb nennt man die durchschnittliche Wärme eines Ortes sein Klima (d. i. Neigung) und spricht von einem heißen, ge- mäßigten und kalten Klima. Zeige am Globus, wo diese fünf Klimazonen (d. h. Fia. 1. Dio Sonnenstrahlen bei Klimagürtel) liegen! S o ix ri e n s t and ihrem Wege durch die Luft a bei großem, b bei kleinem Neigungs- winkel. Fig. Südpol Die Zonen der Erde. Iy eiche 7jone ist wohl die größte? Man begrenzt die Klimagürtel durch Parallel- reise, die 23 V20 vom Äquator beziehungsweise von den Polen entfernt liegen. Die ersteren nennt man Wendekreise, die beiden anderen Polarkreise. Unter wieviel Orad nördlicher und süd- licher Breite liegen also die Polarkreise? Die Gegend zwischen den Wende- 23w kreisen nennt man auch die Tropen (vom griechischen Wort wenden), weil die Sonne bis zu den Wendekreisen im Zenit (d. i. Scheitelpunkt) stehen kann und dann wieder umwendet. Das kalte oder polare Gebiet nennt man auch die arktische Zone (vom griechischen arktos = Bär), weil der Große und der Kleine Bär, zwei bekannte Sternbilder, am nördlichen Sternhimmel sind. Die südliche Polar- 23 V20 zone heißt auch das antarktische Gebiet (griechisch anti = entgegen). (Fig. 2.) Der südliche Wendekreis heißt auch der Wendekreis des Steinbockes, der nördliche Wendekreis der des Krebses, nach zwei Sternbildern des Tierkreises, d. i. der Sternbilderreihe, die unsere Erde auf der Bahn um die Sonne zu durch- laufen scheint. Die Sternbilder des Tierkreises heißen: Fische, Widder, Stier,

3. Teil 1 - S. 42

1911 - Leipzig : Freytag
It. Fíir die Tv. Klasse. A. Allgemeine Erdkunde. 1. Sonne und Mond. Auch Sonne und Mond sind kugelförmig und schweben wie die Erde frei im Weltenraume. Der Mond ist 380 000 km von uns entfernt und hat einen Durchmesser von 3500 km. Die Sonne ist 150 000 000 km von uns entfernt und hat einen Durch- messer von fast 1 400 000 km, d. h. ihr Durchmesser ist fast 112 mal so groß wie der Durchmesser der Erde und ihre Oberfläche ist 12 000 mal so groß wie die Erd- oberfläche. Da wir uns solche Zahlen und Entfernungen nicht vorstellen können, wollen wir uns die Größe und Entfernung von Sonne, Mond und Erde einmal anders vorstellen. Denkst du dir die Sonne als eine Kugel von der Größe, daß du darin bequem stehen kannst, so würdest du dir die Erde wie eine 150 m entfernte Spiel- kugel vorstellen müssen und einen Schritt davon entfernt den Mond wie eine Erbse. Oder man vergleicht die Sonne mit einem großen dreistöckigen Hause, dann würde die Erde einem in l1/2km Entfernung befindlichen Tische und der Mond einer 3 m davon stehenden Fußbank entsprechen. Ein Gebäude, in dem man Sonne, Mond und Sterne beobachtet, heißt Sternwarte. 2. Rotation. Tag. Da die Sonne so groß und so weit von uns entfernt ist, schließt man. daß sich nicht die Sonne im Laufe eines Tages um die Erde dreht. Sehen wir bei einer Eisenbahnfahrt durch das Fenster, so glauben wir an derselben Stelle zu bleiben, während die Bäume und Häuser an uns vorüberzufliegen scheinen; ebenso erscheint uns die Sonne in Bewegung, während sich in Wirklich- keit die Erde dreht, und zwar um sich selbst. Die Sonne erscheint uns nach 24 Stunden wieder an derselben Stelle, also dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal um sich selbst herum; und da die Sonne in der Richtung von O. nach W. scheinbar an unseren Augen vorüber wandert, erfolgt die Drehung der Erde ent- gegengesetzt, also von W. nach O. Die Drehung der Erde um sich selbst bezeichnet man als ihre Rotation. Den Zeitraum von 24 Stunden nennen wir eine Erdumdrehung oder einen Tag. 3. Zeitunterschied. Ortszeit. Die Mittagslinien laufen in den Polen zusammen und haben auf dem Äquator den weitesten Abstand voneinander. Die Entfernung zweier benachbarter Längen- kreise oder die Breite eines Längengrades beträgt in unserer Gegend nur etwa 70 km. Folglich ist auch der Mittagsunterschied zwischen zwei um 70 km nach O. oder W. voneinander entfernten Orten unserer Gegend 4 Minuten. Auf welchem Meridiane oder zwischen welchen Meridianen liegen a) dein Sclndort, b) Berlin, c) der östlichste und der westlichste Punkt von Deutschland? Für jeden Ort der Erde ist es Mittagszeit, wenn die Sonne im S. steht. Also haben alle Orte, die nicht auf demselben Meridian liegen, zu verschiedener Zeit

4. Teil 1 - S. 43

1911 - Leipzig : Freytag
43 Mittag und überhaupt eine verschiedene Zeit. Man müßte demnach jedesmal die Uhr anders stellen, wenn man an einen andern Ort käme, um die richtige Ortszeit zu haben. Das ist unbecjuem, deshalb richten sich größere Gebiete nach einer gemeinsamen Zeit. Da der Zeitunterschied für den Raum von 15 Längengraden gerade eine Stunde beträgt, so rechnen wir nach der Zeit des 15. Meridians östlich von Greenwich (15°) und nennen diese Zeit die mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.). Welche deutschen Ortschaften liegen auf dem, 15. Meridiane? Wieviel Unterschied ist zwischen deiner Ortszeit und der mitteleuropäischen Zeit? Wie mußt du die Uhr stellen, wenn du in das Gebiet der Westeuropäischen Zeit kommst, wo man sich nach dem Nullmeridiane richtet? Wo wird es morgens früher hell, in Breslau, Königsberg oder Cöln? Wo fängt also auch der Schulunterricht früher an? Wo wird es abends früher dunkel, im O. oder im W. von Deutschland? Aus dem Zeitunterschiede zweier Orte kann man die geographische Länge feststellen. Unter welchem Längengrade befindest du dich, wenn deine nach mitteleuropäischer Zeit gestellte Uhr bereits 4 Uhr nachmittags zeigt und die Sonne im S. steht (durch den Meridian geht) ? 4. Der Mond. Beobachte den Mondi Er steht oft auch bei Tage am Himmel. Er beschreibt ebenso wie die Sonne einen flacheren oder höheren Bogen von 0. nach W.,aber er steht nicht wie die Sonne an jedem Tage zu derselben Zeit in derselben Richtung. Wir schließen daraus, daß die Erde sich zu ihm nicht verhält wie zur Sonne. Er hat eine eigene Bewegung, und zwar bewegt er sich um die Erde. Du siehst, daß der Mond uns stets dieselbe Seite zuwendet, das sogenannte Gesicht. Daraus folgt, daß der Mond sich nicht wie die Erde täglich einmal um sich selbst dreht; er dreht sich vielmehr während einer Drehung um die Erde auch nur einmal um sich selbst. Das Auffallendste ist, daß nicht immer die ganze uns zugewendete Halbkugel erleuchtet ist. Die Mondscheibe — schon durch ein schwaches Fernrohr kannst du die Kugelform deutlich erkennen — ist abwechselnd nach jedesmal 14 Tagen vollständig hell (Vollmond) und ganz dunkel (Neumond). Dazwischen ist sie nur teilweise erleuchtet. Auf welcher Seite ist der Mond erleuchtet, wenn er nach Neumond in einer ganz schmalen Sichel zuerst sichtbar wird? Von welcher Seite her wandert die Erleuchtung über den Mond hin? Das Mondbild zwischen Neumond und Vollmond nennen wir zunehmenden Mond, das Mondbild zwischen Vollmond und Neumond abnehmenden Mond. Die halbe, nur rechts erleuchtete Scheibe oder Sichel, als die wir den Mond 8 Tage nach dem Neumond sehen, heißt erstes Viertel, während man die links erleuchtete Scheibe eine Woche vor dem Neumond als letztes Viertel bezeichnet. Sämtliche Erscheinungen des Belichtungswechseis nennt man die Phasen (d. i. Erscheinungen) des Mondes. 5. Mondphasen. Die Belichtung des Mondes erfolgt von der Sonne aus. Derjenige Teil der uns zugewandten Mondhälfte erscheint uns hell, der gerade von der Sonne beschienen wird.

5. Teil 1 - S. 45

1911 - Leipzig : Freytag
45 Fig. 22. Meßwerkzeug. Nno ^ des Nordpoles würde ihn gerade über seinem Kopfe (man sagt: im Zenit) sehen und für den Bewohner des Äquators steht er ganz unten, da wo Himmel und Erde sich zu berühren scheinen (man sagt: im Gesichtskreise oder im Horizont). Mache dir aus Pappe ein Werkzeug, mit dem du die Höhe eines Sternes über dem Horizont messen kannst: einen Halbkreis mit Gradeinteilung, wie der sogenannte Transporteur im Reißzeug; im Mittel- punkte bringst du einen Faden mit daran hängendem Bleilot an. Beachte: Willst du es benutzen, um die Höhe der Sonne zu messen, so mußt du ein schwarzes oder mit Ruß geschwärztes Olas vor das Auge halten! {Fig. 22.) Miß die Höhe des Polarsternes über dem Horizont! Welchen Winkel findest du? Wie verhält sich der gefundene Winkelgrad zur geographischen Breite deines Beobachtungsortes? Welchen Schluß ziehst du hieraus und aus den Angaben über den Stand des Polarsternes am Nordpol und am Äquator für jeden Platz der Erde? Wie kann man die geographische Breite eines Ortes, z. B. auf einer Seefahrt, feststellen? Die südliche Halbkugel hat ebenfalls einen Polarstern. Der Polarstern gibt auch zugleich die Nord- richtung an. Prüfe deinen Kompaß! Die Magnetnadel zeigt nicht genau nach Norden. Tjm wieviel Orad weicht sie ab? Nach welcher Himmels- richtung? {Fig. 23.) Bei der Wichtigkeit des Polarsternes merke dir 'seine Lage am Himmel! Man hat die Sterne seit alter Zeit, um sich unter ihnen zurechtzufinden, zu Gruppen oder Sternbildern vereinigt. Du findest den Polarstern, wenn du die Hinterräder des Sternbildes, das Wagen oder Großer Bär heißt, verbindest und die Verbindungs- linie um das Fünffache verlängerst. (Fig. 24.) Suche andere auffallende Sterne auf, etwa die Cassiopeia {'. • m ') am Nordhimmel und den hellsten Stern, den Sirius, am Südhimmel! Fig. 23. Windrose und Rich- tung der Magnetnadel. ' Polarstern 8. Revolution. Das Jahr. Zu den anderen Sternen verändert die Erde im Laufe der Zeit ihre Lage so, daß die Sterne nach einem Jahre wieder an derselben Stelle er- scheinen. Ía Áb Fig. 24. Man schließt daraus, daß die Erde sich nicht nur um sich selbst, sondern auch um die Sonne dreht und daß sie diesen Lauf in einem Jahre vollendet, daß sie

6. Teil 1 - S. 47

1911 - Leipzig : Freytag
47 nicht senkrecht, sondern um 23 72° von der Lotlinie abweichend, also unter einem Winkel von 66v20 geneigt. (90° — 231/z° = Gg1/^0). "Wenn bei dem Kreislaufe um die Sonne eine Halbkugel der Sonne zuge- wendet ist, wird sie eine mehr senkrechte Bestrahlung erhalten und also stärker erwärmt werden als die andere; diese Zeit des Jahres nennen wir Sommer. Zu derselben Zeit, wo die südliche Halbkugel der Sonne zugewendet ist und also ihren Sommer hat, ist die nördliche Halb- kugel von der Sonne weggewandt, bekommt also weniger Wärme und hat Winter. Umgekehrt hat die südliche Halbkugel zu derselben Zeit Winter, wo die nördliche Halbkugel Sommer hat, und auch die anderen Jahres- zeiten, Frühling und Herbst, sind abwechselnd nur auf der einen Erd- Fig. 26. Die Erde bei ihrem Umlaufe um die halbkugel. (Fig. 25.) Sonne. Daß die Erde auf ihrer Bahn in unserem Winter der Sonne näher steht als in unserem Sommerhalbjahre, macht für die Jahreszeiten nichts aus, denn diese sind nur eine Erscheinung für einen Teil der Erde. Halte den Globus so zu einer Lampe, die einmal die Sonne vorstellen mag, wie die Erde in unserem Winter zur Sonne steht! Führe sie zur Stelle des nördlichen Sommers weiter und achte darauf, daß die Achse stets dieselbe Richtung behalten muß! (Fig. 26.) Wie steht die Erde im südlichen Herbste zur Sonne ? Wie in unserem Frühling ? Führe den Globus zum vollen Jahresbreislaufe herum! Beobachte die Belichtung des Globus und die Schatten und erkläre, weshalb man für den Anfang des Frühlings und Herbstes auch Tag- und Nachtgleiche oder Äquinoktium sagt! Zeige, weshalb um den Äquator die wärmste Gegend der Erde liegt! Zeige, daß an den Polen die Sonne ein halbes Jahr nicht untergeht! Beobachte die Belichtung des Äquators durch die Sonne und erkläre, wie es aus der Bewegung und Stellung der Erde folgt, daß die Tages- und Jahreszeiten am Äquator ziemlich gleich sind, aber nach den Polen hin immer verschiedener werden! Erkläre die Ausdrücke: Wintersonnenwende und Sommersonnenwende, die unsere Vor- fahren für die längste Nacht und den längsten Tag des Jahres gebrauchten ! 10. Planeten. Zwischen den vielen Sternen, die am Himmelsgewölbe so fest angeheftet zu sein scheinen, daß sie ihre Lage zueinander nicht verändern und deshalb Fix- sterne, d. i. befestigte Sterne, heißen, bewegen sich einige auch mit selbständigen, abweichenden Bahnen. Sie heißen Planeten oder Wandelsterne. Sie wandern ebenso wie die Erde in nahezu kreisförmigen Bahnen um die Sonne. Näher an der Sonne als die Erde sind die inneren Planeten Merkur (û) und Venus (ê), weiter entfernt sind die äußeren Planeten Mars, Jupiter (ú), Saturn (ú), Uranus (Ú), Neptun (û). Wenn sie unserer Erdbahn näher kommen, sehen wir sie mit Ausnahme der beiden letzten als besonders helle Sterne; die beiden sonnennahen erscheinen meistens nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang als Abendstern und Morgenstern. Jupiter fällt durch seine Helligkeit, Mars durch sein rotes Licht auf. Venus leuchtet, wenn sie uns nahe ist, so hell, daß sie einen schwachen Schatten wirft.

7. Teil 1 - S. 44

1911 - Leipzig : Freytag
44 Der Mond wird ebenso wie die Erde stets zur Hälfte von der Sonne erleuchtet; bei Neumond steht also die uns unsichtbare Mondhalbkugel im hellen Sonnen- lichte. Manchmal erkennt man auch auf der dunkeln Mondscheibe einen schwachen Lichtschimmer; er kommt von der Erde, die auf dem Mond ebenso leuchtet wie der Mond auf der Erde. Die zwischen zwei Neumonden vergehende Zeit von 28 Tagen ist die Zeit einer Drehung des Mondes um die Erde, ein Mondumlauf oder ein Monat. Wenn wir von einem Monat sprechen, meinen wir aber nur ungefähr den Zeitraum von 28 Tagen oder 4 Wochen, etwa den 12. Teil eines Jahres, während ein Mondmonat nahezu der 13. Teil eines Jahres ist. 6. Finsternisse. Manchmal steht der Mond mitten zwischen Erde und Sonne. Dann fällt sein Schatten auf die Erde und man kann dann einen Teil der Sonne nicht sehen. Diese Erscheinung nennt man Sonnenfinsternis. Umgekehrt steht manchmal die Erde zwischen Sonne und Mond, und durch ihren Schatten ist der Mond ganz oder teilweise verfinstert; es entsteht eine Mondfinsternis. Welche Phase muß der Mond haben, wenn Mondfinsternis eintreten soll? Nur bei welcher Mondphase kann Sonnenfinsternis eintreten? Zeige die Stellung der drei Weltkörper zur Zeit der Finsternisse und zeichne sie! Daraus, daß bei den Finsternissen der Schatten der Erde und des Mondes stets kreisförmig erscheint, schlössen schon die Alten auf die Kugelform von Erde und Mond. 7. Der Sternhimmel. Wir beobachten abends die Sterne, wenn möglichst wenig Mondschein ist. Sie scheinen auf einer großen Holilkugel angeheftet zu sein und sich mit ihr um uns zu drehen. In sehr klarer Luft, z. B. in wärmeren Ländern, treten sie deutlicher hervor und erscheinen dem Auge wie Lampen, die von der Wölbung eines hohen Domes herabhängen. In Wirklichkeit sind die Sterne Weltkörper, die frei im Räume schweben, ebenso wie Sonne, Erde und Mond. Sie sind viel weiter von uns ent- fernt als die Sonne und teilweise noch viel größer als sie, erscheinen uns also nur wegen ihrer Entfernung so klein. Sie sind so weit von uns entfernt, daß sie, mit sehr wenigen Ausnahmen, selbst durch die stärksten Ferngläser nur als helle Flecken erscheinen. Versuche die Sterne zu zählen! Es sind bei weitem nicht so viel, wie du gedacht hast. Mit bloßem Auge sieht man höchstens 3000. Aber mit dem Fernrohr erkennt man viel mehr, und besonders erkennt man, daß ein heller Schein am Himmel, die sogenannte Milchstraße, aus unzählig vielen Sternen besteht, von denen man wegen ihrer großen Entfernung nur den gemeinsamen Lichtschimmer sieht, gerade so, wie du abends von einem entfernten Bahnhofe oder einer ganzen Stadt nicht die einzelnen Lampen, sondern nur den Lichtschein erkennst. Die Sterne stehen nicht jeden Abend an derselben Stelle. Nur einer scheint in Ruhe befindlich. Er steht im N. über dem Pol der Erde, auf ihn zeigt die Erdachse, und er ist scheinbar der Pol, um den sich das Himmels- gewölbe dreht. (Auch an der Himmelshohlkugel denken wir uns Pole, Meridiane, Breitenkreise und einen Äquator.) Man nennt ihn den Polarstern. Der Bewohner

8. Teil 1 - S. 46

1911 - Leipzig : Freytag
46 also nach einem Jahre ihre alte Stellung zu der Sonne und zu den Sternen wieder einnimmt. Die Bahn hat ebenso wie diejenige der meisten anderen Himmelskörper die Form einer kreisähnlichen Ellipse. Man bezeichnet die Drehung um die Sonne als Revolution. Die Bewegung geschieht viel schneller als die uns auf der Erde bekannten Bewegungen. Während ein Punkt des Äquators bei der Drehung der Erde um sich selbst in 24 Stunden 40 000 km, also in einer Sekunde 464 m, und ein Punkt unserer Gegend immerhin noch 300 m in der Sekunde zurücklegt, bewegt sich die Erde auf ihrem Kreislaufe um die Sonne in einem Jahre 936 000 000 km vorwärts, also in jeder Sekunde fast 30 km. Wie weit ist die Erde von der Sonne entfernt, wenn ihr Umlaufskreis die angegebene Größe hat? Das Licht der Sonne durchläuft den Weg von der Sonne zur Erde in 8 Minuten. 9. Jahreszeiten. Bei dem Kreislaufe um die Sonne ist die Erdachse immer auf den Polarstern gerichtet. Führe den Globus so um eine gedachte Sonne herum., daß die Achse senlcrecht auf der Erd- bahn steht! Welche Teile würden dann fortwährend senkrecht von der Sonne beschienen werden, also fortwährend große Hitze haben? i Wo würde dann für die Polarbewohner stets die Sonne stehen? Welchen Schluß ziehst du für die Erwärmung der Polargegenden? Wenn die Erdachse senkrecht zur Erdbahn stände, müßte die Sonne am Äquator stets im Zenit, an den Polen im Horizont täglich denselben Bogen be- schreiben. Man hat aber gefunden, daß die Sonne um 231/2° von diesem regel- mäßigen Lauf abweicht und schließt daraus: Die Erdachse steht auf der Erdbahn

9. Teil 1 - S. 48

1911 - Leipzig : Freytag
48 Die Planeten leuchten gleichmäßig ruhig, während die Fixsterne funkeln. Außer den genannten größeren Planeten gibt es mehrere Hundert kleinere, sogenannte Planetoiden (î). Einige größere Planeten haben wie die Erde einen oder mehrere Trabanten oder Monde; um den Saturn schwebt ein eigentümlicher Ring. Die Planeten sind von sehr verschiedener Größe. Merkur ist nicht viel größer als der Mond, sein Durchmesser ist nur ein Drittel so groß wie der der Erde. Venus ist etwa so groß wie die Erde; der Durchmesser des Mars ist etwa gleich dem Halbmesser der Erdkugel, dagegen ist der Durchmesser des Jupiter elf mal so groß, der des Neptun dreimal so groß wie derjenige der Erde. Die Entfernung des Merkur und der Venus von der Sonne beträgt nur vier beziehungsweise sieben Zehntel von der Erdentfernung, Mars ist eineinhalbmal, Jupiter fünfmal, Neptun dreißigmal so weit von der Sonne entfernt wie wir. Trage die Planeten nach ihrer Größe und Entfernung in unsere Darstellung S. 41 ein! Alle Planeten sind klein im Verhältnis zur Sonne und würden zusammen- geballt nur 1/750 der Sonnenmasse ergeben. Die meisten Planeten haben ähnlich wie die Erde eine feste Rinde. Sie erhalten ihr Licht von der Sonne. 11. Fixsterne und Kometen. Die Fixsterne sind gewaltige Himmelskörper wie unsere Sonne. Die meisten von ihnen befinden sich in glühendem Zustande. Sie sind so weit von uns entfernt, daß man ihre Entfernung nicht messen kann; einer der nächsten, der Sirius, ist mehr als 500 000 mal so weit von der Erde entfernt als die Sonne. Es gibt auch zu unserem Sonnens)7steme gehörige Weltkörper, die infolge ihrer langgestreckten Bahn nur selten sichtbar sind. Sie heißen wegen ihres glänzenden Schweifes Schweifsterne oder Kometen, d. i. Haarsterne. Unzählige Körper bewegen sich im Weltenraume. Manchmal kommen kleinere in die Atmosphäre (die Lufthülle) der Erde und erhitzen sich bei ihrem rasenden Fluge an der Luft so sehr, daß sie glühend und uns für kurze Augenblicke sichtbar werden. Man nennt die kleineren Sternschnuppen, die größeren Feuerkugeln und Meteore (ô); sie fallen gelegentlich auch auf die Erde und heißen Meteorsteine. Mitte August und Mitte November geht die Erdbahn nahe an einem Zuge von Meteoriten vorbei; dann werden besonders viele Sternschnuppen sichtbar. 12. Wärme. Von der Sonne bekommen wir außer dem Lichte auch Wärme. Wir messen die Wärme mit dem Thermometer, d. i. Wärmemesser. Es besteht aus einer mit Quecksilber gefüllten Glaskugel, an die eine dünne Glasröhre angesetzt ist. Die Wärme dehnt alle Körper aus; das Quecksilber hat nun bei Erwärmung in der Glaskugel keinen Platz und wird in die Röhre gedrängt. Man stellt die Thermometerröhre in schmelzendes Eis und bezeichnet die Stelle, wo die obere Kuppe des Quecksilberfadens steht, als den Nullpunkt oder Gefrier- punkt; dann stellt man sie in kochendes Wasser urd kennzeichnet den Stand der Kuppe als den Siedepunkt. Den zwischen Gefrierpunkt und Siedepunkt liegenden Raum teilt man in 100 gleiche Teile oder Grade. Den Raum unter dem Gefrier- punkte teilt man in ebensolche Grade und bezeichnet die Kältegrade mit —

10. Für die unteren Klassen - S. 9

1897 - Leipzig : Freytag
Wetter und Klima. 9 Wetter und Klima. Für den Airsflug in die Umgebung unseres Heimatsortes haben wir § 7. uns einen Tag mit schönem Wetter ausgesucht. Unter Wetter verstehen wir die augenblicklichen Zustände in der Luft. Heiter strahlt von dem fast wolkenlosen Himmel die Sonne herab, nur einzelne leichte Wölkchen, sogenannte Federwolken, verschleiern etwas das herrliche Himmelsblau. Aber in der Ferne, nahe dem Ende unseres Gesichtskreises, unseres Horizontes, erblicken wir große Ballen weißer Wolken, die auf einer wagrechten Wolkenschicht aufsitzen. Die Luft ist ruhig, sie zeigt keine Bewegung, es ist windstill. Auf der Landstraße schreiten wir der Sonne ausgesetzt dahin. Die Sonne sticht; es wird uns heiß, wir weichen ihren Strahlen und suchen Schutz im Schatten der Bäume, die an der Straße angepflanzt sind. Wir suhlen, wie es dort kühler ist. Diese Wahrnehmung lehrt uns, daß die Sonne uns nicht nur Licht, son- dern auch Wärme spendet. Inzwischen ist es Abend geworden, die Sonne steht nicht mehr so hoch am Himmel; sie naht sich dem Untergang. Da schreiten wir wieder ohne Schatten auf der Landstraße hin; jetzt sticht aber die Sonne nicht mehr in dem Grade. Wir machen damit die Erfahrung, daß die Sonne uns um fo mehr Wärme giebt, je höher sie am Himmel steht, je senkrechter ihre Strahlen zu Boden fallen. Die Erde ist allseitig umhüllt von der Luft. Diese ist ein Gas- gemenge, das den eindringenden Sonnenstrahlen Widerstand bietet. Die Sonnenstrahlen durchschneiden aber am Mittag weit weniger Luft als am Abend, wo die Sonne viel tiefer steht; mithin ist in ersterem Falle auch ein geringerer Widerstand zu überwinden; die Sonnenstrahlen erreichen weniger geschwächt den Erdboden, erwärmen also diesen und damit die überlagernde Luft stärker. Wenn wir um die ganze Erde herumwandern, werden wir überall, wo heiterer Himmel ist, und die Sonne hoch und lange am Himmel steht, große Wärme der Luft finden. Unsere obige Wahrnehmung können wir auch durch Messungen fest- § 8. stellen; denn wir besitzen im Thermometer einen Wärmemesser. Das-Twmo- selbe beruht auf der Thatsache, daß sich die Körper durch Wärme aus- mter* dehnen. Man bedient sich dazu hauptsächlich des Quecksilbers oder des Weingeistes. Die Flüssigkeiten werden in Gefäße eingeschlossen, welche in eine gläserne Röhre auslaufen. In dieser Röhre steigt die Flüssigkeit auf am Mittag S oimciis t and. am Ab end Fig. 9. Weg der Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre.
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